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Fünf Tage Gänsehaut – Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

Vorbereitet im Rahmen von Projekttagen und verschiedenen Sitzungen in den Mittagspausen sowie einer Exkursion nach Osnabrück ins Felix-Nussbaum-Haus machten sich 53 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 gemeinsam mit den Lehrer*innen Kinga Jaschke, Olaf Nordmann, Ines Staufenberg und Christian Senf vor den Osterferien auf den Weg nach Auschwitz. Wie immer war auch bei dieser Gedenkstättenfahrt ein mulmiges Gefühl von Anfang dabei. 

Der lange Weg Richtung Polen führte die Gruppe zunächst nach an die Grenze nach Bautzen. Eine Übernachtung im kalten Ostsachsen bot Möglichkeit zum Innehalten. Was erwartet uns in Auschwitz? Sind wir vorbereitet? Viele Fragen bewegten die Jugendlichen. Die Unbeschwertheit am Zwischenziel genossen die Schüler*innen dennoch, denn auch ein wenig Schnee fiel und für einige ist die Fahrt die erste Schulfahrt seit langem.
Nach der kalten Nacht und einer weiteren Busfahrt von circa sechs Stunden war dann das Ziel erreicht: Die Gedenkstätte Auschwitz lag vor den Schüler*innen. Aufgeregt teilten sie sich in die vorbereiteten Gruppen auf, der Sonnenschein wurde beklommen wahrgenommen, denn die Aufregung und Unsicherheit hinsichtlich der Security-Kontrolle und dem übermächtigen Torbogen „Arbeit macht frei“ nahm Überhand. 
Das Wetter wechselte fast wie die Stimmung der Schüler*innen, die Sonne wich dem fallenden Schneeregen und die erschütternden Informationen ließen alle ganz still werden. Das „Runterrattern“ der Fakten durch den Tour-Guide und die Verbindung dieser mit Fotos, Bildern und originalen Gegenständen erschütterte alle. Es herrschte Sprachlosigkeit - einige Jugendliche mussten weinen… 
Auf unterschiedliche Art und Weise waren nach der Führung alle bis in den späten Abend intensiv mit den Erlebnissen an diesem ersten Tag in Auschwitz beschäftigt. Einige sprachen über ihre Gefühle sofort, tauschten sich aus, andere blieben für sich und brauchten eine Weile, um wieder „da“ zu sein.
Das nahe gelegene Krakau zeigte sich am folgenden Tag bei schönstem Sonnenschein- Die weiße Schneedecke über den Feldern ließ alles friedlich erscheinen, ein willkommener Stimmungswechsel. 
Gut gelaunt erkundeten die Jugendlichen an diesem dritten Exkursionstag die Universitätsstadt. Ein gut gelaunter und freundlicher Tour-Guide brachte ihnen das ehemalige Wohnhaus Oskar Schindlers, die Universität Krakau mit dem wunderschönen Innenhof und weitere Sehenswürdigkeiten näher. Fotos wurden geschossen und direkt in die Heimat geschickt, Videos gedreht; alle lachen und genießen die gemeinsame Zeit, das Gewusel auf dem Marktplatz und einfach den Aufenthalt im wunderschönen Krakau. 
Befangen wurde die Stimmung jedoch wieder, als die Wirklichkeit des Holocaust „spürbar“ würde. Der Gang durch das jüdische Viertel, der Besuch der Synagoge und des jüdischen Friedhofs münden in den Besuch der Oskar-Schindler-Fabrik. Der Unternehmer rettete etwa 1200 Jüdinnen und Juden. 

Am letzten Tag lag noch einmal ein großer Schritt vor der Gruppe. Birkenau. Das Vernichtungslager. Das große Einfahrtsgebäude, das Tor war sofort bei der Ankunft zu sehen… Es schien allen unwirklich: „Ist es das Tor, das wir bisher auf Bildern und in Dokumentationen gesehen haben?“
Die Größe des Lagers war und ist für die Gruppe unfassbar. Die Sprachlosigkeit kehrte zurück. Der Gang führte die Jugendlichen und die Lehrkräfte durch die Baracken, vorbei an einem Deportationswagon hin zu den gesprengten Gaskammern und den Verbrennungsöfen.
Nach jüdischer Tradition legten die Schüler*innen dort, wo es sich für sie richtig anfühlte, einen Stein ab. So machten sie deutlich, dass sie der Toten gedenken.

Die mitreisenden Lehrkräfte Frau Jaschke, Frau Staufenberg und Herr Senf begleiteten die teilnehmenden Schüler*innen schon seit mehreren Monaten im Rahmen der Vorbereitung der Fahrt. Selbst sind sie besonders geschult in der Thematik der Erinnerungskultur/Erziehung nach Auschwitz oder haben die Gedenkstättenfahrt bereits ausgeführt. In den intensiven Auswertungsgesprächen, die bereits während der Fahrt begannen, waren diese Kenntnisse und die besondere Beziehung zu den Schüler*innen ein besonders wertvolles Gut: Die Grausamkeit des Holocaust, die Bilder und Orte und die Tatsache, dass die Täter so viele waren – in vielen Gesprächen musste aufgefangen werden, mussten Erklärungen folgen, gemeinsam getrauert werden.

Ganz herzlich möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren Sponsoren, der Kreissparkasse Steinfurt, der Volksbank Münsterland Nord und der Firma Josef Beermann GmbH & Co. KG bedanken: Vielen Dank!

 
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